Florence GAMBONI
Frau Florence GAMBONI
Assistentin
Comédie 103
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Büro:
Comédie 103 (12, Bd des Philosophes)
Sprechstunde:
Kommentare zu den Lehrveranstaltungen 2024-2025:
Herbstsemester 2024:
Curriculum vitae:
CV Florence Gamboni (Mai 2024).pdf
Dissertation:
Das Verhältnis von Literatur und Film bei Alexander Kluge und Peter Handke (Arbeitstitel)
Erstbetreuende der Dissertation: Prof. Dr. Christine Weder
Präsidentin der Jury: Prof. Dr. Marie Theres Stauffer
Abstract:
Ziel des Dissertationsprojekts ist es, das Verhältnis von Literatur und Film im Werk von Alexander Kluge (geb. 1932) und Peter Handke (geb. 1942) sowie dessen Bedeutung für die Entwicklung einer Poetik der Erfahrung vergleichend zu untersuchen.
Obwohl beide Autoren in den 1960er Jahren ihren literarischen Durchbruch erlebten und bis heute tätig sind, wurden sie von der Literaturkritik nur selten als Teil derselben Generation betrachtet und somit kaum vergleichend untersucht. Unter Berücksichtigung der unterschiedlich starken Beteiligung beider Autoren an Filmproduktion geht es hier in erster Linie darum, die Integration einer Filmästhetik in ihre Prosa zu charakterisieren.
Alexander Kluge, Unterzeichner des Oberhausener Manifests von 1962 und Pionier des Neuen Deutschen Films, verkörpert seit seinem ersten Spielfilm Abschied von gestern (1966) ein anspruchsvolles Autorenkino mit starkem literarischem Bezug. Er widmete sich sowohl dem Schreiben als auch der Filmkunst und schuf ein vielfältiges Werk, das hauptsächlich aus Spielfilmen, kurzen Fernsehproduktionen und Kurzgeschichtensammlungen besteht, in denen Kino als Kunstform, Technik und Medium regelmäßig zum Thema wird, wie z. B. in Geschichten vom Kino (2007). Obwohl seine Cinephilie bereits in seinen ersten Essays deutlich wird, ist Peter Handkes Beteiligung an Filmproduktion hingegen eine seinem Schreiben untergeordnete Nebentätigkeit. Dies gilt sowohl für seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Wim Wenders - insbesondere für das Drehbuch zu Der Himmel über Berlin (1987) - als auch für die Verfilmung der eigenen Texte im Rahmen intermedialer Projekte wie Die linkshändige Frau (1978) oder Die Abwesenheit (1992).
Anknüpfend an Ansätze der kognitiven Narratologie und der kognitiven Filmtheorie beschäftigt sich die Dissertation – über die Thematisierung von Kino in den Erzähltexten hinaus – in erster Linie mit dem Verhältnis zwischen selbstreflexiver Narration und filmischem Muster (auch hinsichtlich Genre-Kategorien wie Western oder road movie), mit Montage als Form der narrativen Diskontinuität und mit der Entstehung einer neuen, auf die Gegenwart konzentrierten Erfahrung der Zeit in den Texten beider Autoren (vgl. Christian Keathleys Begriff des cinephiliac moment).